Inzucht, Linienzucht, Outcross
Die Zucht innerhalb einer Rasse dient entweder der Erhaltung ihrer Qualität und/oder ihrer Vervollkommnung. Der Rahmen einer Zucht wird abgesteckt von anerkannten Rassestandards, die die Verschiedenen Vereine für sich festgeschrieben haben. Die Vereine verschiedener EU Länder haben sich auf einen Europastandard geeinigt. Trotzdem gibt es noch verschieden Vereinsstandards. Meine Zucht ist ausgerichtet nach dem Rassestandard des MFD, der dem Europastandard sehr nahe ist.
 
Nach „Wikipedia“ versteht man unter „Tierzucht“ die züchterische Bearbeitung von Tierrassen: Durch gezielte Selektion und Anpaarung von Tieren wird ein Zuchtfortschritt erreicht. Hierbei orientiert man sich an den jeweiligen Zuchtzielen.
Beim Züchten sucht man den Paarungspartner aus und trifft eine Auswahl unter den Nachkommen im Hinblick auf das Zuchtziel
 
Das Ziel jeder Zucht muss es also sein, rassetypische Merkmale zu festigen. Verschiedene Wege helfen bei der Erreichung von Zuchtzielen. . Einer dieser Wege ist die so genannte Mischlingszucht (innerhalb einer Farbe/ Rasse), ein anderer die Inzucht mit ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen.
Inzucht hat Möglichkeiten und Grenzen sowie  Vor- und Nachteile. Viele Züchter können „Linienzucht“  (gerade noch) akzeptieren. Der Begriff der “Inzucht“ ist rein gefühlsmäßig oft negativ besetzt und wird häufig mit der „Inzestzucht“ gleichgesetzt.
 
Inzucht
Der Begriff der „Inzucht“ soll hier als so genannter Oberbegriff verwendet und definiert werden. Von ihr spricht man, wenn zwei Paarungspartner näher miteinander verwandt sind als der Durchschnitt der Rasse.
 
Linienzucht
Namhafte Zweige der Wissenschaft sehen zwischen „Inzucht“ und „Linienzucht“ allenfalls einen graduellen, allerdings nicht näher definierten Unterschied. Danach stellt die „Linienzucht“ eine höhergradige Form (siehe weiter unten zu „Inzuchtkoeffizient“) der“ Inzucht“ dar.
"Linienzucht" im engeren Sinne stellt eine Kombination zwischen "Inzucht" und "Kreuzungszucht/Outcross" dar und meint damit zunächst den Aufbau von mindestens zwei Linien, indem nah verwandte Tiere rückgekreuzt werden, zum Beispiel Tochter auf Vater, Sohn auf Mutter, Vollgeschwister untereinander oder Enkel auf Großmutter, wobei ein derartiger Linienaufbau allgemein als "Inzestzucht" bezeichnet wird. Zum Beispiel ein Hengst aus der einen Linie wird mit einer Stute aus der anderen (nicht verwandten) Linie verpaart, wobei jeder Paarungspartner über möglichst gleiche in Generationen erworbene Positiv-Merkmale verfügen sollte.
 
Kreuzungszucht /Outcross
Bei der oben beschriebenen Methode handelt es sich somit um den so genannten „Outcross“. Er darf nicht verwechselt werden mit der einfachen Paarung nicht oder nur kaum verwandter Tiere. Eine solche Kreuzung bezeichnet man treffender, auch wenn sie innerhalb einer Welsh Sektion stattfindet, als „Mischlingszucht“. Vom „Outcross“ unterscheidet sich also letztere, indem hier aus keinen bestimmten Linien gezüchtet wird.
Der „Outcross“, auf Deutsch als „Kreuzungszucht“ bezeichnet, ist somit ein sehr wichtiges Instrument der „Linienzucht“. Er findet nur statt, wenn an eine liniengezüchteten Stute (s.o.) ein genetisch möglichst komplett fremder, selbst aber auch relativ eng gezüchteter Hengst gepaart wird.
 
Mischlingszucht
Diese häufig praktizierte Methode basiert auf Elterntieren, die wenigstens über 3 Generationen, möglichst sogar gar nicht miteinander verwandt sind, wobei sie ausschließlich nach äußeren Merkmalen (Exterieur und Interieur) nach der einfachen Regel „Gleiches x Gleiches ergibt Gleiches“ ausgesucht werden und nicht liniengezüchtet sind.
Ausgleichszucht
Eine andere Form der „Mischlingszucht“ ist die so genannte „Ausgleichszucht“. Man sucht für ein Meerschweinchen mit Negativ-Merkmalen einen Partner, der in diesen Merkmalen „positiv“ ist und erhofft sich bei dem Paarungsprodukt eine Verbesserung der Negativ-Merkmale des Meerschweinchens, möglichst unter Bewahrung der Positiv-Merkmale.
 
 
Ziele der Inzucht
Chromosomenstränge beinhalten eine Vielzahl von Genen, wobei jedes Gen aus zwei Allelen besteht. Dominante Allele werden mit Großbuchstaben, rezessive Gene mit kleinen Buchstaben gekennzeichnet. Die Inzucht bewirkt ein verstärktes „Aufspalten“ der bei nicht oder nur wenig verwandten Tieren häufig heterozygot (gemischterbig) vorliegenden Gene (z.B. Aa, Bb, Ccd…).
Die Inzucht in ihren oben genannten Ausprägungen soll eine Verdopplung der Gene von einem oder mehreren bevorzugten Vorfahren bewirken, indem er als Ahn unseres Ponys mehrfach vorkommt. Jede Inzucht verstärkt die Homozygotie (die Reinerbigkeit), das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Gene auf beiden Allelen gleich sind, wird erhöht (AA, aa, BB, bb,...). Dadurch wird die Vielfalt dessen, was das ingezogene Pony vererben kann, eingeschränkt – im Positiven wie im Negativen. Erst durch die Zunahme von reinerbigen Merkmalen und dadurch bedingter Verminderung von mischerbigen Merkmalen entstehen einheitlichere Typen. Ein relativ eng gezüchtetes Pony vererbt seine Eigenschaften voraussichtlich stärker als ein genau so gutes und schönes, welches ausschließlich nach äußeren Merkmalen gezüchtet wurde. Nachweislich übertragen ingezüchtete Tiere ihren Typ verstärkt auf ihre Nachkommen. Es wird also abhängig vom Grad der Inzucht vorhersagbarer, wie die Meerschweinchen aussehen, wenn sie ingezüchtet sind.
Zwar entstehen durch Inzucht keine neuen Fehler; einige Fehler aber, die bereits im Erbgut latent vorhanden waren, werden durch die Aufspaltung rezessiver Gene aufgedeckt.
Inzuchtkoeffizient
Der Inzuchtkoeffizient (IK) berechnet den Verwandtschaftsgrad der beiden Elterntiere eines Meerschweinchens zueinander. Allgemein erfolgt die Berechnung aus fünf Generationen der Ahnentafel. Dabei werden die Ahnen eines mehrfach aufgeführten Vorfahren nicht eingerechnet, da diese bereits in diesem „stecken“. Unberücksichtigt bleiben weiterhin zwei- oder mehrfach auftretende Ahnen, die entweder nur beim Vater oder nur bei der Mutter zu finden sind.
 
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